Lehrgang
Dieses Wahlmodul steht allen Interessierten offen und kann unabhängig von der Weiterbildung zum/zur Gärtner/in mit eidg. Fachausweis besucht werden.
Unser Experte
Paul Manser
Das Thema Nutzgarten zieht sich wie ein roter Faden durch seinen beruflichen Werdegang. Beginnend mit den ersten Erfahrungen im elterlichen Nutzgarten über die 20-jährige Selbständigkeit im Garten- und Landschaftsbau mit der Planung und dem Bau verschiedenster Nutzgärten konnten wertvolle Erfahrungen gesammelt werden. Die Weiterbildung zum eidgenössisch diplomierten Gärtnermeister beinhaltete das Thema Nutzgarten nur am Rande, wohl aber verwandte Themen wie Boden, Kompostierung oder Pflanzenschutz und nicht zuletzt ein ausgeprägtes Verständnis für Pflanzen im Allgemeinen. Auch die Grundbildung zum Landwirt EFZ brachte Paul Manser wertvolle Erkenntnisse, wenn auch aus einem anderen Blickwinkel, da beim Landwirt die Wertschöpfung über das Produkt und nicht über die Dienstleistung erfolgt und somit der Ertrag im Vordergrund steht. Durch die Lektüre unzähliger Fachbücher und den Besuch von Seminaren wurde das Wissen laufend erweitert. Von Anfang an dem ökologischen Garten- und Gemüsebau verpflichtet, zählen Pioniere wie der Gemüsebauer Eliot Coleman und Sepp und Josef Holzer mit ihrer holzerischen Permakultur zu Pauls „nutzgärtnerischen“ Vorbildern.
Die Ausbildung zum Berufsschullehrer und die Tätigkeit in der gärtnerischen Aus- und Weiterbildung in Rorschach und Weinfelden rundeten Paul Mansers beruflichen Rucksack insofern ab, als er sich pädagogisch fit machen konnte, um das erworbene Gärtnerwissen weiterzugeben.
Mit dem Kauf eines kleinen Bauernhofs in Teufen erfüllte sich Paul Manser 2009 einen lang gehegten Traum. Dies bedeutete, die beruflichen Prioritäten neu zu ordnen und den anfänglich als Selbstversorgergarten angelegten Betrieb kontinuierlich zu einem kleinen kommerziellen Biobetrieb auszubauen. Nach anfänglichem Ab-Hof-Verkauf werden Gemüse, Früchte, Beeren und Produkte aus der eigenen Tierhaltung seit 2022 zusätzlich auf Wochenmärkten verkauft.
Ziele
- Nutzpflanzen in der menschlichen Ernährung und ihre geschichtlichen Hintergründe erläutern.
- Die Bedeutung alter Nutzpflanzensorten und Raritäten erläutern.
- Verschiedene Labels im Zusammenhang mit Verkaufspreisen und Verkaufsgesprächen erläutern.
- Samenanbau der Nutzpflanzen kritisch vergleichen sowie Gewinnung und Lagerung erläutern.
- Kulturspezifische Arbeiten sowie bodenschonende Bearbeitungsmassnahmen entsprechend den Pflegeansprüchen der jeweiligen Kultur von der Beetvorbereitung über die Aussaat bis zur Ernte und Vorbereitung der Winterruhe anwenden.
- Gängige Nutzgartenkulturen von der Setzlingsanzucht bis zur Ernte im Jahreskalender situationsgerecht planen und so einen Nutzgarten (Gemüse, Beeren, Gewürze und Kräuter) unter Berücksichtigung der Fruchtfolge (nach Zuordnung der Pflanzenfamilien) und des geeigneten Anbauverfahrens mit Vor-, Haupt- und Nachkultur gestalten.
- Reihen, Abstände und Stückzahlen oder Saatmengen der Nutzpflanzen in einer situationsbezogenen Beet- und Gartengrösse ermitteln, dabei Vor- und Nachteile von Mischkulturen beachten.
- Setzlingsanzucht in Sätzen für den Endverkauf planen.
- Unterschiedliche Anbausysteme (Beet, Hochbeet, Urban Gardening etc.) vergleichen und situationsgerecht auswählen und begründen.
- Anbau von Nutzpflanzen als Therapiemassnahme einsetzen.
- Gängige Handgeräte, Maschinen und deren Einsatz für die jeweiligen Kulturen und Anbauweisen auswählen und beurteilen.
- Einteilung der Nutzpflanzen in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer. Den sich daraus ergebenden Düngemitteleinsatz ermitteln.
- Erziehungs- und Schnittformen von Strauchbeeren anwenden.
- Materialien und Möglichkeiten zur Ernteverfrühung/-verlängerung erläutern und entsprechend der Kulturen auswählen.
- Krankheiten und Schädlinge der Nutzpflanzenfamilien bestimmen und zur Bekämpfung eine umweltschonende Lösung erarbeiten.
- Erntezeitpunkt, Lagerung und Verwendung von Kräutern erläutern.
- Ansprüche an die Frischlagerbedingungen und an die Qualität der Nutzpflanzen kennen und passende Lagerverfahren vorschlagen.
Voraussetzungen
- Anwendungserfahrung in einem Textverarbeitungsprogramm.
Bildungsinhalt
Zusätzlich zum Präsenzunterricht sind je nach Lerntempo 30 - 60 Minuten Selbststudium pro Lektionseinheit erforderlich.
Unterrichtstermine (jeweils 08.30 - 16.15 Uhr):
Dienstag, 05.11.2024
Mittwoch, 06.11.2024
Dienstag, 29.04.2025, Praxistag in Teufen
Mittwoch, 30.04.2025, Praxistag in Teufen
Dienstag, 13.05.2025 Fachexkursion
Mittwoch, 14.05.2025 Ausweichdatum Fachexkursion
Dienstag, 10.06.2025 Kompetenznachweis, Präsentation, Fachgespräche
Präsenzlektionen
Standorte
Rorschach
Abschluss
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Zertifikat BP-W12 (1 Kreditpunkt)
Zertifikat BP-W12 (1 Kreditpunkt)
Der Kurs schliesst mit einer Dokumentation und Präsentation ab. Bei bestandener Prüfung wird das Modulzertifikat (BP-W12, 1 Kreditpunkt) ausgestellt. Ohne absolvierte Lernzielkontrolle gilt der Kurs als «besucht».
Weiterführende Ausbildungen
Bei erfolgreichem Abschluss kann das Zertifikat des Wahlmoduls an die Weiterbildung «Gärtner/in mit eidg. Fachausweis» mit einem Kreditpunkt angerechnet werden.
Kosten
Anmeldungen sind verbindlich und gelten für den kompletten Lehrgang. Abmeldungen vor Lehrgangsstart sind bis zum Anmeldefixierungsdatum kostenlos.
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Kosten für Teilnehmende, welche keine Weiterbildung zum/zur Gärtner/in FA absolvieren
Kosten für Teilnehmende, welche keine Weiterbildung zum/zur Gärtner/in FA absolvieren
Kosten inklusive Lehrmittel und interne Prüfungsgebühren Ihre Investition CHF 1'340.- -
Kosten für Studierende eines Lehrgangs zum/zur Gärtner/in mit eidg. Fachausweis
Kosten für Studierende eines Lehrgangs zum/zur Gärtner/in mit eidg. Fachausweis
Kosten inklusive Lehrmittel und interne Prüfungsgebühren Total Kosten CHF 1'340.- Abzüglich Bundessubventionen nach absolvierter eidg. Prüfung -CHF 670.- Ihre Investition CHF 670.-